Dr. Ursula Westphal
ist Geschäftsführerin des Forschungsnetzwerks IGAFA.

(Foto: privat)

Dr. Ursula Westphal

Berliner Eigengewächs oder hierher umgetopft?

Umgetopft, ursprünglich aus Bremen bin ich über mehrere Stationen 1984 nach Berlin gekommen. Die Aufbruchstimmung nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung motivierte zum Bleiben.

Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Zum Schulanfang wollte ich Mathematiklehrerin werden. Die Neugier, »was die Welt zusammenhält«, erhielt die Faszination für Naturwissenschaften und Mathematik über die ganze Schulzeit. Chemie erschien mir dann das Studienfach mit den vielfältigsten Möglichkeiten nach dem Abschluss zu sein.

Was machen Sie heute wirklich?

Bereits bei der etwas einsamen Arbeit an meiner Dissertation an der TU Berlin verabschiedete ich mich von der Idee, lebenslang Forschung zu betreiben und startete noch ein Aufbaustudium BWL für Naturwissenschaftler. Das katapultierte mich direkt nach der Doktorprüfung ins Drittmittelmanagement eines großen Arbeitskreises.

In Adlershof hieß es dann »Ärmel hochkrempeln« und Aufbauarbeit zu leisten. Eine Reihe organisatorischer Leerstellen waren entstanden, als aus einer Akademie viele Forschungseinrichtungen in unterschiedlichen Strukturen wurden. Für Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Bibliothek, Gästehäuser) musste ein neuer Träger geschaffen werden.

Heute bin ich Geschäftsführerin des so entstandenen Forschungsnetzwerks IGAFA, das sich generell für die Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen mit Universitäten und Unternehmen engagiert.

Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Die vielfältigen Herausforderungen und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Die großartige Entwicklung des Technologieparks Adlershof begeistert mich bis heute.

Meer oder Berge?

Als Nordlicht natürlich Meer, heute aber gerne in wärmeren Gefilden.

Als Ausgleich zur Arbeit verbringe ich meine Zeit …

… gerne im Kino, mit Freund*innen in guten Restaurants und im Winter beim Skifahren. Immer wieder gerne auch mit der griechischen Familie.

Nach Sturz in einen Zaubertrank dürfen Sie sich eine Superheldinnen-Kraft wünschen – welche darf es sein?

Wenn ich mich gerade ärgere, fände ich Hexerei schon sehr attraktiv. Dann könnte ich dem strahlenden, aus sieben Männern bestehenden neuen Vorstand oder der frauenfreien Podiumsdiskussionsrunde grüne Punkte im Gesicht anhexen.

Wenn Sie eine Maßnahme für die Förderung von Frauen umsetzen könnten – welche wäre das?

Was sich wirtschaftlich nicht trägt, ist immer schwierig herbei zu fördern. Aber ich vermisse die Fraueninfrastruktur, die Westberlin in den 80er Jahren hatte, Frauenkneipen und -bars, Frauenclubs, Frauengesundheitszentren. Die bessere Förderung von wissenschaftlicher Forschung im Bereich Frauengesundheit halte ich auch für dringend erforderlich.

Ich suche/biete …

Ich biete und suche immer neue Ideen für Aktivitäten / Veranstaltungen zur Förderung von wissenschaftlicher Zusammenarbeit und für Maßnahmen zur Förderung weiblicher Karrieren.

Vielen Dank!

Die Fragen stellte Sanela Schlößer (LaNA)