Dr. Patricia Löwe
ist Referentin für Unternehmenskommunikation beim Forschungsverbund Berlin.

Foto: Frizzi Krella

Dr. Patricia Löwe

Berliner Eigengewächs oder hierher umgetopft?

Umgetopft aus einem kleinen Nest in Südbrandenburg. Ich wusste seit meinem dritten Lebensjahr, dass ich nach Berlin ziehen wollte. Habe ich dann nach dem Abitur sofort umgesetzt. Jetzt möchte ich eigentlich nie wieder weg.

Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Mein allererster Berufswunsch war Seiltänzerin. Stellte sich raus: Sport ist nicht so meins. Dann: Klavierlehrerin. Leider spiele ich (und das war auch damals schon so) katzenjammerartig Klavier. Der erste »echte« Berufswunsch, der mich eigentlich nie ganz losgelassen hat, war: Schriftstellerin. Schon ganz früh, bevor ich in die Schule kam. Es gab eine sehr heiße Phase, mit zehn ungefähr, in der ich Archäologin mit Schwerpunkt Anthropologie werden wollte.

Was machen Sie heute wirklich?

In den letzten Jahren habe ich mich immer weiter auf den Bereich Presse und Kommunikation spezialisiert. Ich bin heute Referentin für Unternehmenskommunikation beim Forschungsverbund Berlin. Vorher war ich im Kulturbetrieb tätig und habe da alle möglichen Aufgaben übernommen, Presse, Events, Verwaltung, Projektkonzeption, Förderanträge etc. Auch wenn es erfüllend sein kann, sich inhaltlich mit Kulturarbeit zu befassen, sind die Arbeitsbedingungen oft sehr kräftezehrend. Seit ich an meiner Doktorarbeit (im Fach Philosophie) geschrieben habe, habe ich nebenberuflich immer als Autorin, Redakteurin und Lektorin gearbeitet. Das mache ich nach wie vor, wenn es sich anbietet. Studiert habe ich übrigens Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Religions-/Kulturwissenschaft.

Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Ich finde es spannend, sich mit der Frage zu befassen, welches Medium das richtige für die zu transportierende Information ist. Wie bringe ich am besten zum Ausdruck, was ich sagen will? »The medium is the message« ist ein alter Hut, aber man kann sich diesen Satz nicht oft genug sagen. Bei jedem Kommunikationsakt gibt es Informationen, die unbewusst mit übermittelt werden, es gibt Reibungsverluste, Missverständnisse. Wer gut kommunizieren will, muss sich das bewusst machen und versuchen, diese »unsichtbaren« Aspekte zu beachten.

Das gilt nicht nur für Pressearbeit, es ist in der internen Kommunikation ebenso bedeutsam wie in der politischen, bei der Gewinnung neuer Mitarbeitender, der Bewältigung von Krisen und im Change Management.

Und dann gibt es natürlich noch das individuelle Gegenüber, das angesprochen werden soll; jede Gruppe, jede Person ist anders, reagiert anders und versteht anders. Mit analytischem Denken ist es hier nicht getan; es braucht Einfühlungsvermögen und ein zuverlässiges Bauchgefühl, um andere zu erreichen. An dieser großen Komplexität von »Was«, »Wie« und »Wer« habe ich täglich Freude.

Meer oder Berge?

Meer, Meer und immer mehr Meer!

Als Ausgleich zur Arbeit verbringe ich meine Zeit …

… mit allem Möglichen! Kochen ist mein Yoga. Ich lese, schaue Serien, spiele hin und wieder auch Computerspiele, schwimme, bin Theatergängerin aus Leidenschaft und telefoniere eigentlich ständig. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten am Wasser.

Nach Sturz in einen Zaubertrank dürfen Sie sich eine Superheldinnen-Kraft wünschen – welche darf es sein?

Erster Impuls: Ich möchte fliegen können, ohne Hilfsmittel. Einen Besen könnte ich vielleicht noch akzeptieren, aber ich will kein technisches Gerät brauchen oder auf einem Tier reiten. Zweiter, verantwortungsvollerer Impuls: Krebs heilen.

Wenn Sie eine Maßnahme für die Förderung von Frauen umsetzen könnten – welche wäre das?

Im Leben vieler Frauen mit männlichen Partnern (und mitunter auch Chefs) spielen backsteingefüllte Säcke voller mental load eine viel zu große Rolle. Ich wünschte, hierfür gäbe es einfache Lösungen. Das würde das Leben aller Personen, nicht nur von Frauen, deutlich erleichtern. Konkrete Maßnahmen dazu sind gar nicht so leicht zu benennen: Eine staatlich gut organisierte und für alle verfügbare Kinderbetreuung wäre ein Anfang.

Ich suche/biete …

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Rezepten. Biete zum Austausch gemeinsames Kochen und fröhliche Zerstreuung.

Vielen Dank!

Die Fragen stellte Sanela Schlößer (LaNA)