Dr. Kornelia Gawlitza
ist Wissenschaftlerin und stellvertretende Fachbereichsleiterin bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)

Foto: privat

Dr. Kornelia Gawlitza

Berliner Eigengewächs oder hierher umgetopft?

Ein richtiges Berliner Eigengewächs – ich bin hier geboren und aufgewachsen und nach einem kurzen Auslandsaufenthalt in Australien wieder zurückgekehrt.

Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Ich wollte immer Tierärztin werden, habe aber während eines Schulpraktikums gemerkt, dass ich das emotional nicht gut verarbeiten kann. Nach meinem Abitur habe ich mich für ein Chemie-Studium entschieden, weil ich an Forschungsfragestellungen schon immer Freude hatte. Auch heute lebe ich meine Tierliebe privat aus und versuche, in meinem Beruf Lösungen für ein besseres Morgen zu finden.

Was machen Sie heute wirklich?

Nach meinem Diplomabschluss in Chemie an der Universität Potsdam bin ich für meine Promotion an die Technische Universität in Berlin gegangen, wo ich anschließend noch ein eigenes Projekt in der Polymerforschung geleitet habe. Seitdem haben sich bei mir zwei Leidenschaften entwickelt: die Materialentwicklung und die Arbeit mit Menschen am gemeinsamen Erfolg. Seit 2015 bin ich Wissenschaftlerin an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und inzwischen als stellvertretende Fachbereichsleiterin tätig. In dieser Position übernehme ich eine breite Palette an Aufgaben, die von Administration über Labor-Management und Mitarbeiterbetreuung bis hin zu eigener Forschung reichen.

Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Die Vielfältigkeit meiner Aufgaben, die unendlichen Möglichkeiten in der Forschung und die Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten Kulturen machen jeden Tag aufs Neue interessant und spannend.

Meer oder Berge?

Definitiv Meer – der salzige Geruch und das Meeresrauschen ist für mich der perfekte Ausgleich zum Alltag.

Als Ausgleich zur Arbeit verbringe ich meine Zeit …

… mit meinem Hund in der Natur oder am Meer, mit meinen Freunden bei einem guten Glas Wein oder auf dem Sofa bei einer guten Serie oder einem spannenden Film.

Nach Sturz in einen Zaubertrank dürfen Sie sich eine Superheldinnen-Kraft wünschen – welche darf es sein?

Teleportation von Materie – das wäre die beste Möglichkeit, um immer an dem Ort zu sein, an dem man gerade gebraucht wird oder sein möchte. In der Mittagspause kurz ins Meer springen zu können, bei der Familie zu sein oder selbst ein wenig dort helfen zu können, wo gerade Leid in der Welt herrscht, das wäre für mich großartig.

Wenn Sie eine Maßnahme für die Förderung von Frauen umsetzen könnten – welche wäre das?

Das ist eine sehr komplexe Fragestellung. Natürlich wünsche ich mir, dass Chancengleichheit für Frauen und Männer im Berufs- und Privatleben ermöglicht wird, zum Beispiel auch beim Thema Entgelt. Da die Ursache hier häufig auch in mangelndem Selbstwertgefühl der Frauen selbst liegt, ist in meinen Augen die Stärkung der Persönlichkeit und die Vermittlung eines starken Selbstwertgefühls für junge Mädchen und Frauen besonders wichtig. Ein weiteres Thema, was eher weltweit betrachtet werden sollte, mich aber dennoch immer sehr beschäftigt, ist die Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Ich suche/biete …

Ich suche und biete interessante Diskussion, die gerne auch über den Tellerrand hinausgehen und innovative Lösungsansätze hervorbringen, die die Entwicklung in Richtung Zukunft ermöglichen. Dabei ist mir Offenheit, Neugier und gute Laune besonders wichtig.

Vielen Dank!

Die Fragen stellte Sanela Schlößer (LaNA)