Dr. Karoline Stolze
 ist Leiterin der Nachwuchsgruppe III-V Halbleiter für 5G & 6G am Institut für Kristallzüchtung (IKZ) in Berlin.

(Foto: privat)

Dr. Karoline Stolze

Berliner Eigengewächs oder hierher umgetopft?

Mehrfach umgetopft: in Leipzig geboren, in Thüringen aufgewachsen, in Dresden ausgebildet und nach einen Umweg über die Ostküste der USA in Berlin angekommen.

Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Zunächst wollte ich Tiere heilen, später die Hinterlassenschaften vergessener Kulturen erforschen und dann als Forensikerin Kriminalfälle aufklären. Diese Berufswünsche spiegelten früh meine Leidenschaft wider, Verborgenes aufzudecken und Rätsel zu lösen. So fand ich dann auch zu den Naturwissenschaften.

Was machen Sie heute wirklich?

Nach meinem Chemiestudium an der TU Dresden mit Promotion in Festkörperchemie durfte ich für zwei Jahre in den USA an der Princeton University auf neuen supraleitenden Materialien forschen. Die Herstellung kristalliner Verbindungen zog sich wie ein roter Faden durch meine akademische Ausbildung, sodass ich mich entschied, meine Forschung am Leibniz-Institut für Kristallzüchtung in Berlin auf dem Gebiet der Volumenkristallzüchtung von Halbleitern fortzusetzen. Heute entwickle ich dort Methoden, um diese Halbleiterkristalle für eine bestimmte Anwendung nutzbar zu machen, indem wir sie zum Beispiel in etablierte Materialsysteme integrieren und so verbesserte Halbleitertechnologien für Elektronik und Photonik ermöglichen.

Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Besonders mag ich, gemeinsam mit motivierten Kolleg*innen aus der Chemie, der Physik, der Materialwissenschaft und der Technik jeden Tag neue, spannende Rätsel zu lösen – und dabei die Chance zu haben, meine Erfahrungen an die nächste Generation junger Wissenschaftler*innen weiter zu geben. Das regelmäßige Experimentieren im Labor macht mir nach wie vor großen Spaß.

Meer oder Berge?

Am liebsten beides! Wenn ich mich dennoch entscheiden müsste, dann geht es in die Berge zum Klettern, gerne mit Bergsee für die Abkühlung danach.

Als Ausgleich zur Arbeit verbringe ich meine Zeit …

… in den Kletterhallen Berlins oder auf dem Sofa zu Hause versunken in einem Film.

Nach Sturz in einen Zaubertrank dürfen Sie sich eine Superheldinnen-Kraft wünschen – welche darf es sein?

Ich würde mir wünschen, alle Sprachen der Welt verstehen und sprechen zu können.

Wenn Sie eine Maßnahme für die Förderung von Frauen umsetzen könnten – welche wäre das?

Ich finde alle Maßnahmen wertvoll, die Frauen individuell dabei unterstützen, ihr eigenes Potential zu sehen, ihre Wünsche offen zu kommunizieren und sie in der selbstbewussten Umsetzung ebendieser ermutigt. Ein hervorragendes Programm ist das Leibniz-Mentoring zur Förderung promovierter Forscherinnen auf ihrem Weg in eine Führungsposition, an dem ich selbst bereits teilnehmen durfte. Neben einer Mentoring-Partnerschaft profitieren die Wissenschaftlerinnen von begleitenden Seminaren und lernen in sogenannten Peer-Coaching Gruppen unglaublich viel voneinander. Von solchen Formaten wünsche ich mir mehr.

Ich suche/biete …

Ich suche spannende Forschungskooperationen und wissenschaftliche Diskussionen auf Augenhöhe. Ich biete Neugier, Offenheit und Kreativität, aber auch viele Fragen.

Vielen Dank!

Die Fragen stellte Sanela Schlößer (LaNA)