Bessie Fischer-Bohn
Bereichsleiterin für Personal, Organisation und Qualität; WISTA Management GmbH

(Foto: privat)

Bessie Fischer-Bohn

Berliner Eigengewächs oder hierher umgetopft?

Als ich drei Jahre alt war, sind meine Eltern mit mir aus Niedersachsen nach Berlin gezogen – ich bin dann in West-Berlin aufgewachsen.

Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Ich wollte Kinderärztin werden. Meine Mutter war oft mit mir beim Kinderarzt und ich fand es schön dort, ich habe mir vorgestellt wie es ist, den ganzen Tag  Eltern und Kindern sagen zu können, dass alles wieder gut wird und ich weiß wie.

Was machen Sie heute wirklich?

Ich bin jetzt Bereichsleiterin für Personal, Organisation und Qualität bei der WISTA Management GmbH.

Der Weg zu dieser Position ist geprägt von sich bietenden Chancen und sich verändernden Prioritäten im Laufe meines Lebens. Nach dem Abitur, im Herbst 1989 in Berlin, habe ich wirklich Humanmedizin studiert. Eigentlich wollte ich weg, aber mit dem Fall der Mauer war Berlin für die folgenden Jahre ein magischer Ort. Ich habe mit großer Freude studiert, aber auch die Aufbruchstimmung genossen.

Zum Ende meines Studiums bin ich auf der ersten Station für Naturheilverfahren gelandet, im Krankenhaus Moabit, das es heute nicht mehr gibt. Von da aus war der Schritt Richtung Psychosomatik nicht weit. Für die Psychotherapeutische Ausbildung bin ich an eine Klinik in Scheidegg im Allgäu gegangen. Parallel zu Einzel-/Gruppen-/Paartherapieverfahren habe ich mich mit dem Qualitätsmanagement der Klinik beschäftigt. Viele der Patienten waren mit Depressionen und Burn-Out dort, häufig aus einem sehr leistungsorientierten beruflichen Umfeld.

Mir wurde klar, dass ich  mein wirtschaftliches Wissen ausbauen sollte, um als Coach tätig werden zu können und bewarb mich für das Stipendium der Steinbeis-Universität für den Master Business and Engineering. Nach dem Abschluss stieg ich als Personalleiterin und Qualitätsleiterin in einem mittelständischen Forschungsunternehmen im Pharmabereich in Lörrach in die Wirtschaft ein und baute dort ein Qualitätsmanagement auf. Nach weiteren parallel absolvierten Weiterbildungen unter anderem im Bereich Mediation und interkulturelle Beratungsprojekte, machte ich mich in Berlin als Unternehmensberaterin und Executive Coach selbständig. In den folgenden Jahren habe ich sowohl als Einzelkämpferin Organisationsentwicklungsprojekte im Mittelstand geleitet, in Konzernen als Coach Führungskräfte begleitet als auch im Team mit anderen Beratern bei Unternehmenssanierungen und Fusionen die Personalthemen geleitet.

Diese Tätigkeit war spannend, jedes Projekt mit neuen Herausforderungen und neuen Menschen, aber auch verbunden mit vielen Reisen und einer „Rund-um -die -Uhr-Erreichbarkeit“.

In meiner jetzigen Position kann ich meine unterschiedlichen Erfahrungen einbringen, aber auch die Kollegen und Kolleginnen, die Umsetzung und das Ergebnis auf längere Sicht begleiten.

Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Die Zusammenarbeit mit Menschen, immer mit dem Ziel, eine positive Entwicklung der Person oder des Systems zu unterstützen.

Meer oder Berge?

Im Sommer das Meer, im Winter die Berge.

Als Ausgleich zur Arbeit verbringe ich meine Zeit …

… mit meinen zwei Söhnen, meinem Mann sowie Freundinnen und Freunden. Außerdem bin ich gerne im Grünen.

Nach Sturz in einen Zaubertrank dürfen Sie sich eine Superheldinnen-Kraft wünschen – welche darf es sein?

In der Zeit reisen zu können.

Wenn Sie eine Maßnahme für die Förderung von Frauen umsetzen könnten – welche wäre das?

Eine Maßnahme, die allen Müttern verdeutlicht, dass ihre Haltung zu ihrem eigenen Platz im Leben und ihren Stärken, das Vertrauen ihrer Tochter in ihre Fähigkeiten wiederum entscheidend prägt. Das würde für viele Mädchen eine viel freiere und mutigere Ausgangsbasis zur Folge haben.

Ich suche/biete …

Austausch zu den Themen persönliche Entwicklung, Potenzialförderung und Diversity.

Vielen Dank!

Die Fragen stellte Sanela Schlößer (LaNA)