Dr. Victor Soltwisch
(Foto: privat)

Dr. Victor Soltwisch beendete sein Physikstudium 2007 an der Freien Universität Berlin nach einem kurzen Ausflug in die Geowissenschaften. Schon in der Diplomarbeit begann sich ein Schwerpunkt in Richtung weicher Röntgenstrahlung abzuzeichnen. 2012 folgte die Promotion im Bereich resonanter Röntgenstrahlung an Multiferroischen Systemen am damaligen HMI Strahlrohr bei BESSY II. 2011 folgte ein kleiner Ausflug in die Industrie, um in der Bestec GmbH am Bau von Forschungsapparaturen mitzuarbeiten. Seit 2012 arbeitet er als Post-Doc in der EUV Radiometrie Arbeitsgruppe der PTB; 2019 übernahm er die Leitung der Arbeitsgruppe EUV Nanometrologie.

Dr. Victor Soltwisch

Wissenschaft ist …

… was Wissen schafft. Da unsere Zeit aber endlich ist in dieser Welt, ist Wissenschaft auch implizit mit der Lehre dieses Wissens verknüpft.

Was war Ihr persönliches Forschungshighlight?

Das war der Moment, als ich verstanden hatte, wie sich komplexe diffuse Streubilder von periodischen nanostrukturierten Oberflächen zusammensetzen. Ausgangspunkt waren dabei Messungen eines Streuphänomens, das in dieser Form noch niemand beobachtet oder berichtet hatte. Die Erklärung dieser Beobachtung hat mich bestimmt (10±5)% meiner Gehirnzellen gekostet und konnte mit Mehrfach-Streuung beschrieben werden. Frustrierend und gleichzeitig auch schön war dann am Ende, das ich zur Erklärung in bekannte Gleichungen nur noch ein Tangens einfügen musste. Ein Mathematiker hätte gejauchzt vor Freude, der Experimentalphysiker in mir war sofort wieder gelangweilt.

Was treibt Sie an?

Reichtum, Macht, Ruhm und Handtücher. Was sonst? Spaß beiseite, das »nicht verstehen« treibt mich an. Im Vergleich zu Kindern und Legosteinen sind unsere Bausteine und Werkzeuge nur komplexer geworden mit den Jahren. Metrologen bilden dabei eine herrlich schrullige Untergattung dieser Wesen, die sich stundenlang in Detailfragen der Messkunst verlieren können.