Dr. Frank Scholze
(Foto: PTB)
Dr. Frank Scholze kam 1991 zur PTB und leitet seit dem 1. Juni 2019 den Fachbereich 7.1 Radiometrie mit Synchrotronstrahlung. Dieser Fachbereich hat seinen fachlichen Schwerpunkt in Berlin-Adlershof an der Metrology Light Source der PTB, nutzt aber auch den Elektronenspeicherring BESSY II. In den drei Arbeitsgruppen IR-Spektrometrie, UV- und VUV-Radiometrie sowie EUV-Radiometrie, die Frank Scholze zuvor viele Jahre als Arbeitsgruppenleiter geprägt hat, wird Synchrotronstrahlung zur Bearbeitung grundlegender und angewandter metrologischer Aufgaben genutzt mit den Schwerpunkten Radiometrie, optische Messtechnik, Nanometrologie und Spektrometrie. Ebenfalls zum Fachbereich gehört die Arbeitsgruppe Instrumentierung Berlin-Adlershof. Zum 1.8. wurde darüber hinaus die AG 7.14 EUV-Nanometrologie eingerichtet, die sich mit der Nutzung von EUV-Strahlung für die dimensionelle (Nano-)Metrologie beschäftigt.
Dr. Frank Scholze
Wissenschaft ist …
… eine wichtige Grundlage für die Entwicklung und die Zukunftssicherung unserer industriellen Gesellschaft.
Was war Ihr persönliches Forschungshighlight?
Zu Beginn meiner Tätigkeit 1987 ersetzten zunehmend Halbleiterdetektoren die Gas-basierten Detektoren für die Röntgen- und Gamma-Spektroskopie. Wie immer bei der Halbleitertechnik führte dies zu einer schnellen Verbesserung dieser Komponenten und es wurden neue Effekte messbar. Für radiometrische Anwendung von Halbleiterdetektoren in der weltraumgestützten Röntgenastronomie habe ich ein Modell für ihre Empfindlichkeit, die sogenannte Quanteneffizienz, entwickelt, das jetzt an vielen Stellen genutzt wird. Einer der CCD-Sensoren, die von der PTB am Speicherring BESSY I kalibriert wurden, fliegt noch heute auf dem Satelliten XMM-Newton um die Erde und liefert z. B. Bilder schwarzer Löcher in weit entfernten Galaxien.
Was treibt Sie an?
Physik ist an vielen Stellen Grundlage der technologischen Entwicklung und hat so eine große Bedeutung für die gesamte Gesellschaft. Die PTB forscht mit Synchrotronstrahlung in ihren Laboratorien bei BESSY z. B. für die Weltraumastronomie und beteiligt sich seit über 20 Jahren in ihrer Zusammenarbeit mit ZEISS und ASML an der Forschung zur EUV-Lithografie für die Halbleiterfertigung. An diesen Entwicklungen mitzuwirken, ist für mich Freude und Motivation zugleich.