Dr. Michael Krumrey
(Foto: PTB)

Dr. Michael Krumrey hat an der Technischen Universität Berlin (TUB) und an der Université Pierre et Marie Curie in Paris studiert. Sein Diplom in Physik und seinen Doktortitel erhielt er von der TUB. Bereits 1987 begann seine Arbeit für die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) im Synchrotronstrahlungslabor am Speicherring BESSY I. Zunächst dort, dann an der ESRF in Grenoble und nun bei BESSY II designte, installierte und nutzte er Strahlrohre für verschiedene – meist metrologische, also messtechnische – Anwendungen. Von 2004 bis 2018 leitete er die PTB-Arbeitsgruppe Röntgenradiometrie, seit 2018 den Fachbereich »Röntgenmesstechnik mit Synchrotronstrahlung«.

Dr. Michael Krumrey

Wissenschaft ist …

… wichtig, um Zusammenhänge zu verstehen und hoffnungsweise Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu finden. Dabei geht es oft nur in kleinen Schritten voran und nicht jeder Weg führt zum Ziel, aber am Ende gibt es fast immer einen Erkenntnisgewinn.

Was war Ihr persönliches Forschungshighlight?

Mein persönliches Highlight ist die Vielseitigkeit. Mit den PTB-Strahlrohren an der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II können wir zu vielen Themenfeldern beitragen. Das reicht von der Kalibrierung von Röntgendetektoren über die Charakterisierung von Spiegeln für die Röntgenastrophysik (schwarze Löcher usw.) und die Untersuchung von Nanostrukturen für die Halbleiterindustrie (immer leistungsfähigere Rechner und Handys) bis zur Dickenbestimmung der Oxidschicht auf Siliziumkugeln, die zur Neudefinition der Einheit »Kilogramm« verwendet wurden. Auch im medizinischen Bereich, an den viele beim Begriff Röntgen zuerst denken, gab und gibt es Projekte, z. B. zur Weiterentwicklung der Mammografie oder zur Charakterisierung von Mikrovesikeln als diagnostische Biomarker.

Was treibt Sie an?

Ich arbeite seit mehr als 35 Jahren mit Synchrotronstrahlung, zunächst bei BESSY I in Berlin-Wilmersdorf, dann bei der europäischen Quelle ESRF in Grenoble und von Beginn an bei BESSY II in Adlershof. Synchrotronstrahlung ist ein vielseitiges und einzigartiges Werkzeug, und ich möchte dazu beitragen, dass es mit BESSY III auch in Zukunft eine leistungsfähige Anlage in Berlin geben wird, auch wenn ich selbst sie dann nicht mehr nutzen werde. Dieses Ziel ist, genau wie die tägliche Arbeit an einer großen Forschungseinrichtung, nur im Team zu verwirklichen, und hier beitragen zu können treibt mich an.