Dr. Andreas Popp
(Foto: IKZ/Tina Merkau)
Dr. Andreas Popp studierte Physik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und promovierte 2017. In seiner Doktorarbeit, die er am Helmholtz-Zentrum Berlin anfertigte, beschäftigte er sich mit der elektronischen Struktur und Morphologie von Chalkopyrit-Dünnschichten für die Photovoltaik. Im Dezember 2017 wechselte er als Post-Doc ans Leibniz-Institut für Kristallzüchtung (IKZ), wo er mit der Abscheidung von dünnen Oxidschichten mittels MOVPE betraut war. Seit April 2019 leitet er eine eigene Nachwuchsgruppe »Epitaxie von halbleitendem Galliumoxid«, welche sich mit der Materialentwicklung für die Leistungselektronik beschäftigt.
Dr. Andreas Popp
Wissenschaft ist …
… nach meinem Verständnis der Grundbaustein zur Weiterentwicklung. Ohne Wissenschaft würden wir auf der Stelle treten. Nur durch Forschung können wir Wissen schaffen, das – in die Anwendung transferiert – die Gesellschaft als Ganzes voranbringt.
Was war Ihr persönliches Forschungshighlight?
Wir betreiben Materialentwicklung für die Leistungselektronik auf Basis eines synthetischen Wide-Bandgap Materials, welches am IKZ gezüchtet wird: Beta-Galliumoxid (β-Ga2O3). Das Material soll als Basis für effizientere Leistungstransistoren dienen mit Anwendungszielen unter anderem in den Bereichen Elektromobilität und Energieumwandlung. Der elektrisch aktive Teil des Bauelements besteht dabei aus einer epitaktischen, wenige µm dicken β-Ga2O3 Schicht. Die Besonderheit an diesem Material ist seine theoretisch berechnete hohe Durchbruchfeldstärke von 8 MV/cm. Um dieses Potential allerdings voll ausnutzen zu können, sind detaillierte Untersuchungen und Entwicklungsschritte notwendig. Hier hat unsere Forschung dazu beigetragen, dass die elektrischen Eigenschaften dieser Schichten bereits ca. um den Faktor 10 verbessert und gleichzeitig der Materialverlust bei der Wafer Präparation reduziert werden konnten.
Was treibt Sie an?
Die Aussicht, mit unserer Materialentwicklung einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten und damit gesellschaftliche Probleme lösen zu können, beflügelt mich – weil es darum geht, ein Stück weit die Zukunft mitzugestalten.