Dr.-Ing. Anja Waske
ist Physikerin und promovierte Ingenieurin an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).
Foto: BAM
Dr.-Ing. Anja Waske
Berliner Eigengewächs oder hierher umgetopft?
Ich bin im Spreewald geboren und aufgewachsen, also quasi vor der Berliner Haustür. Nach vielen Jahren in Dresden fühlt es sich heute im Berlin-Brandenburgischen wieder nach Zuhause an. Besonders die vielen Seen und Fließe mag ich sehr.
Was wollten Sie als Kind beruflich machen?
Darüber habe ich mir damals nicht so viele Gedanken gemacht. Ich war als Kind am liebsten draußen und habe die Natur beobachtet. Habe Muster in Wellen, Sand und den Wolken gesucht und mir versucht vorzustellen, wie die entstehen. Und ich finde diese Muster und unterschiedlichen Farbstimmungen, die alleine der Himmel annehmen kann, immer noch genauso atemberaubend und wunderschön wie als Kind.
Was machen Sie heute wirklich?
Dass mein späteres Studienfach (Physik) und heutiger Beruf auch viel damit zu tun hat, Vorgänge in der Natur zu beobachten, zu messen und zu beschreiben, ist sicher kein Zufall. Das ganze Physikstudium war sozusagen eine lange Erklärung für die Fragen, die als Kind bei mir offengeblieben sind. Bilder und Bildanalyse sind auch heute ein Schwerpunkt von mir und meinem Team, wir nutzen hier gezielt die Zufälligkeit zum Beispiel von Mikrostrukturdaten.
Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Dass man bei der gemeinsamen Forschung mit Doktorand*innen oder Promovierenden ganz überwiegend mit klugen jungen Menschen arbeitet, die die großen Fragen unserer Zeit mit einer anderen Dringlichkeit und Beharrlichkeit stellen als die Generationen davor und dabei auch vieles infrage stellen, das man bisher selbstverständlich fand.
Meer oder Berge?
Am besten beides gleichzeitig! Ansonsten lässt es sich aber auch prima zwischen Ostsee und Hüttentouren abwechseln.
Als Ausgleich zur Arbeit verbringe ich meine Zeit …
… gern in der Natur (Überraschung!). Und ich schaue unheimlich gern modernes Ballett und freue mich im Stillen, dass meine beiden Kinder diese Begeisterung mittlerweile teilen.
Nach Sturz in einen Zaubertrank dürfen Sie sich eine Superheldinnen-Kraft wünschen – welche darf es sein?
Klarer Fall: fliegen können. Im Traum stelle ich mich schon gar nicht so schlecht an, es hapert bisher an der Übertragung in die Realität.
Wenn Sie eine Maßnahme für die Förderung von Frauen umsetzen könnten – welche wäre das?
Dass es alle so leicht haben wie ich, kleine Kinder und eine lange akademische Ausbildung zu vereinen. Dresden hat dafür eine herausragend gute Infrastruktur (z.B. Uni-Krippenplätze) geboten, aber vor allem das Selbstverständnis, dass das alles ganz normal und machbar ist. Kinder waren dort immer Teil der Uni-Bubble, zu finden auf dem ganzen Unicampus, in der Mensa und auf fast jeder Promotionsfeier. Mir ist erst später klar geworden, dass das gar nicht überall in Deutschland so ist.
Ich suche/biete …
Austausch, Inspiration – und Tipps für den besten Espresso in Adlershof.
Vielen Dank!
Die Fragen stellte Sanela Schlößer (LaNA)